Investitionen in saubere Luft

24.02.2021

Saubere Luft ist entscheidend für unsere Gesundheit und die Umwelt. Die Luftqualität in unseren Städten und Gemeinden leidet aber unter verstärkter industrieller Fertigung und Energieproduktion, der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Biomasse sowie dem dramatisch gestiegenen Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen. Investitionen als den verschiedensten EU-Förderinstrumenten schaffen europaweit Abhilfe.

Schlechte Luft fordert mehr Opfer als Straßenverkehrsunfälle. Mit über 390 000 Fällen pro Jahr ist die Luftverschmutzung die wichtigste Ursache für frühzeitige Todesfälle in Europa. Schlechte Luft beeinträchtigt auch unsere Lebensqualität und verschlimmert Asthma und Atemwegsbeschwerden. Aus wirtschaftlicher Sicht sind die Folgen der Luftverschmutzung Arbeitsausfall und hohe Kosten für das Gesundheitswesen. Am stärksten betroffen sind gefährdete Gruppen wie Kinder, Asthmakranke und ältere Menschen.

Und schließlich schadet schlechte Luft durch zu hohe Stickstoffkonzentrationen (Eutrophierung) und sauren Regen dem Ökosystem. Aus diesen Gründen dienen Investitionen in die Verbesserung der Luftqualität nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern auch dem Schutz natürlicher Rohstoffe, der Wirtschaft und der regionalen Entwicklung.

EU-Kohäsionspolitik leistet Beitrag zu Luftreinheitszielen

Die europäischen Regionen und die Mitgliedstaaten der EU erhalten über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und den Kohäsionsfonds kohäsionspolitische Unterstützung bei ihren Bemühungen zur Umsetzung der europäischen Ziele für das Programm „Saubere Luft für Europa“, welches bis 2030 die Halbierung der gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung vorsieht.

Zwischen 2014 und 2020 sind über 30 Milliarden EUR in Investitionen zur unmittelbaren Verbesserung der Luftqualität geflossen. Der Beitrag kohäsionspolitischer Mittel zu den Luftqualitätszielen wird über ein System von Markern nachverfolgt, in dem Ausgaben mit einem Beitrag zu den Luftqualitätszielen durch Gewichtung von Investitionskategorien (Einsatzbereichen) quantifiziert werden. Diese Marker wurden auf der Grundlage des Modells der in Bezug auf die EU-Klimaziele formulierten „Rio-Marker“ entwickelt (vgl. Dokument zur Nachverfolgung der klimabezogenen Ausgaben unter den europäischen Struktur- und Investitionsfonds 2014-2020, in englischer Sprache)

 

Schiene statt Auto: Wien mit hohem Anteil

Ein wichtiger Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen ist die Nutzung der Bahn anstelle von Autos. In vielen der großen Länder Westeuropas verkehren Schnellzüge in enger Taktung. Sie sind damit eine gute Alternative zum dichten Straßenverkehr. Die Karte zeigt den Anteil der Bürgerinnen und Bürger im Umkreis von 120 Kilometern, die innerhalb von anderthalb Stunden per Bahn- und Fußverkehr erreichbar sind. In Städten wie Kopenhagen, Paris, Berlin, Madrid, London und Wien ist dieser Anteil hoch, in den meisten Regionen Osteuropas dagegen sehr gering, wie die Grafik deutlich zeigt.

 

 

 

Quelle: Panorama-Magazin 74, S29 - S32, Analysen & Daten im EU-Datenportal: https://bit.ly/33aUrq8

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