Auszahlung von EFRE-Mitteln auf Basis von CO2-Einsparungen

20.11.2019

Statt Rechnungen vorzulegen, fließen in einem Pilotprojekt EFRE-Mittel abhängig von der Höhe nachgewiesener CO2-Einsparungen nach Österreich. Mit diesem neuartigen Ansatz rücken die inhaltlichen Ziele eines Förderprojektes mehr in den Fokus bei gleichzeitiger Vereinfachung der Förderabrechnung.

grafik mit icons die Energie sparen symbolisieren

Die Abrechnung eines EU-Förderprojektes ist aufwändig, eine Vereinfachung wird schon seit langem von Projektträgern, Förderstellen und den Programmbehörden gefordert. Für die kommende Förderperiode 2021-2027 wird im Rahmen eines Pilotprojektes in Österreich ein ganz neuer Ansatz zur Vereinfachung getestet. Unter dem Fachbegriff „Payments not linked to costs“ werden EFRE-Mittel nicht mehr auf Basis von Rechnungen, für zB eine thermische Gebäudesanierung, sondern abhängig von der Zielerreichung an die Förderstelle ausbezahlt, also der nachgewiesenen CO2-Einsparungen. Durchgeführt wird der Pilot in Zusammenarbeit mit Kommunalkredit Public Consulting (KPC), jener Förderstelle, die IWB/EFRE-Förderungen mit dem Ziel der CO2-Einsparung in Betrieben abwickelt.

Abrechnung nach nationaler Gesetzgebung

Die Umstellung von der bisher praktizierten belegs- bzw. kostenorientierten Abrechnung auf eine ergebnisorientierte Abrechnung hat für den Projektträger den Vorteil, dass die Abrechnung des Projektes nur nach einem Standard, nämlich dem des Umweltförderungsgesetzes, erfolgt. Es macht  in Zukunft somit keinen Unterschied, ob ein Projektträger eine rein nationale Förderung oder auch eine EFRE-Förderung erhält.

Die Förderstelle KPC erhält für die an Projektträger ausbezahlten Förderungen anteilig EFRE-Mittel rückerstattet, sofern sie nachweist, dass die von den Projektträgern umgesetzten Projekte zu CO2-Einsparungen führen. Und das ohne Rechnungen vorlegen zu müssen. Jede Tonne CO2, die durch ein Förderprojekt eingespart wird, wird mit einem fixen Preis bemessen und von der Förderstelle mit dem IWB/EFRE-Programm verrechnet.

Positiver Umwelteffekt steht im Mittelpunkt

Der neuartige Ansatz hat damit den Effekt, dass der Fokus wieder auf die Inhalte und Ziele eines Förderprojektes gelegt wird, auch bei der Projektprüfung. Insgesamt sollen im Rahmen des Pilotprojektes mit knapp 15 Millionen EFRE-Mitteln rund 59.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Der Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaft, der einen der Schwerpunkte im IWB/EFRE-Förderprogramm darstellt, wird mit diesem Pilot-Projekt in den Vordergrund gestellt.

Bei Erfolg Umsetzung auch in anderen EU-Ländern

Am Ende der jetzigen Förderperiode wird sich zeigen, ob das Modell tragfähig ist und alle damit verbundenen Zielsetzungen erreicht werden. Ist der Versuch erfolgreich, wird dieser Ansatz im Bereich Energie und Klima ab 2021 nicht nur in Österreich weitergeführt, sondern bei Interesse auch in anderen EU-Mitgliedsländern angewendet.

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