Das Kärntner Unternehmen LoconIQ hat ein Produkt entwickelt, mit dem es die Logistik und Automatisierungsbranche revolutionieren möchte. Es ermöglicht eine genauere und schnellere Ortung sowohl in Indoor- als auch in Outdoor-Anwendungen. Dank der Aufnahme in das Gründungsprogramm des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds schafften sie den Schritt von der Produktentwicklung in die Unternehmensgründung und vertreiben seit September ihre Technologie.
Genauere und schnellere Ortung mit neuer Technologie
LoconIQ setzt auf funkbasierte Lokalisierung mit Ultra-Wideband (UWB). Mittels kleiner Fixpunkte, die in der zu lokalisierenden Umgebung angebracht werden, können Geräte, die über die UWB-Technologie verfügen oder mit einem speziellen Tag (kleines Gerät) versehen sind, in Echtzeit und millimetergenau geortet werden. Ein gesuchter Gegenstand ist somit gleich gefunden. Im Vergleich zur weitbekannten GPS-Technologie, die auf Sichtkontakt mit Satelliten angewiesen ist, funktioniert die Lokalisierung von LoconIQ aufgrund der angebrachten Fixpunkte auch in Innenräumen. Das hat den Vorteil, dass Produktionsanlagen und Logistiksysteme „intelligent“ gemacht werden können oder auch Navigation für Personen in unbekannten Umgebungen realisiert werden kann. LoconIQ ist dabei nicht nur 40-mal präziser als die Konkurrenz, sondern lokalisiert zudem auch noch 60-mal mehr Geräte in derselben Zeit wie Mitbewerber:innen und spart dadurch 60-mal mehr Energie, wodurch Akkus seltener geladen werden müssen.
Das Kärntner Unternehmen will mit seinem Produkt die Logistik- und Automatisierungsbranche revolutionieren. Der Einsatzbereich ist jedoch vielseitiger. So könnte eine Person, die eine Einladung zu einem Meeting via E-Ticket auf ihrem Handy empfangen hat, z.B. vom Drehkreuz erkannt und ohne Scannen des Tickets durchgelassen werden. Zum entsprechenden Konferenzraum könnte die Person mittels Pfeile als Augmented Reality Applikation (z.B. am Handy) geführt werden. Das alles funktioniert, wenn die entsprechenden Geräte UWB-fähig sind und die Algorithmen von LoconIQ nutzen.
Von der Forschung zur Unternehmensgründung dank eines IWB/EFRE-Projekts
Die Idee zu diesem innovativen Produkt hatte der Kärntner Daniel Neuhold, der während seines Doktorats an funkbasierter Lokalisierung forschte. Seit 2020 wird er bei der Produktentwicklung von seinem Team unterstützt. Dass sich das Team nun gänzlich auf die Gründung seines Unternehmens fokussieren konnte, verdankt es der Unterstützung im Rahmen des IWB/EFRE-geförderten Programms „Umsetzung innovativer Gründungsideen“ (UiG) des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds. Dieses zielt darauf ab, Unternehmer:innen in der mit großen Unsicherheiten behafteten Gründungsphase zu unterstützen. Sollte man während des Programms merken, nicht als Unternehmer:in geeignet zu sein oder die technologische Prüfung des Produkts negativ ausfallen, kann auch noch die Reißleine gezogen werden.
Für Daniel Neuhold und das Team war die Teilnahme an der Gründungsinitiative aber genau das Richtige, um sie auf ihrem Weg ein Stück weiterzubringen. Neun Monate konnten sie sich gezielt auf die Ausarbeitung des Businessplans konzentrieren und die Unternehmensgründung vorbereiten. Inzwischen ist das Unternehmen LoconIQ gegründet und hat 14 Patentansprüche erteilt bekommen.