Die Konrad Forsttechnik mit Sitz in Preitenegg (Kärnten) entwickelt seit dem Jahr 1990 Forstmaschinen. „Schon damals war das große Ziel, die Holzernte sicherer und effizienter zu machen“, blickt Konrad zurück. Im Lauf der Jahre ist das Unternehmen gewachsen, wobei man sich auf in Österreich sehr häufig vorkommende Problemstellungen konzentriert hat – steile Hänge, die nicht maschinell befahrbar sind. Da das auch in vielen anderen Ländern ein Thema ist, wurde verstärkt auf den Export gesetzt. Schwerpunkt war der europäische Raum entlang der Alpen.
Asien und Südamerika im Visier
Im Lauf der Zeit rückten auch Asien und Südamerika ins Visier: „Japan hat beispielsweise große Flächen, die eine ähnliche Topographie aufweisen wie Österreich. Und in Südamerika gibt es entlang der Anden sehr viele Holzplantagen auf Steilflächen“, erklärt Konrad. Mittlerweile liegt die Exportquote über 60 Prozent. Da jeder Markt eigene Anforderungen aufweist, sind spezielle Anpassungen notwendig. „Dazu braucht es ausreichend Entwicklungskapazitäten. Aber auch in der Produktion ist das Volumen sehr stark gewachsen“, verweist der Firmenchef auf zunehmende Engpässe. Außerdem hatte sich über die Jahre ein gewisser Wildwuchs eingeschlichen. So war die Entwicklung auf mehrere Bereiche im Haus aufgeteilt, was die Zusammenarbeit deutlich erschwerte.
Letztendlich fiel aus all diesen Gründen der Entschluss zu einer umfangreichen Erweiterung und Reorganisation. Mit Unterstützung durch das Förderprogramm IWB/EFRE wurde ein neues Entwicklungs- und Kompetenzzentrum aufgebaut, das Produktions-, Entwicklungs- und Büroflächen umfasst. Im Rahmen dessen entstanden eine Montagehalle mit ca. 1.000 m² und ein Bürogebäude mit rund 800 m².
Geachtet wurde dabei auf ein stimmiges Erscheinungsbild: Das Bürogebäude ist aus Holz und auch in den Hallen und Produktionsräumen kam viel Holz aus der Region zum Einsatz. „Wir wollten unseren Kunden zeigen, dass wir voll auf diesen Rohstoff setzen. Das ist auch eine Frage der Philosophie“, so Konrad.
Neuer Testplatz für Prototypen
Im Rahmen des Projekts wurden außerdem Materialfluss und Produktionsabläufe optimiert sowie ein neuer Testplatz geschaffen. „Neben dem fixen Prüfstand im Gebäude gibt es nun im Außenbereich die Möglichkeit, die Maschinen und Prototypen in sicherer Umgebung zu testen“, freut sich Konrad, der auf eine F&E-Quote von rund sechs Prozent verweisen kann.
Durch das Projekt stieg der Mitarbeiterstand um 14 auf rund 110 Personen. „Wir investieren viel in junge Mitarbeiter und setzen sehr stark auf Ausbildung, betont Konrad, dessen Betrieb ein wichtiger Arbeitgeber in der Region ist.
"Derzeit haben wir mehr als 20 Lehrlinge bei uns“
Markus Konrad, Geschäftsführer Konrad Forsttechnik
Das umfassende Know-how wird auch an HTL-Absolventen und Studierende vermittelt. Mit der Erweiterung hat man jedenfalls den Grundstein für weiteres Wachstum gelegt, freut sich der Firmenchef.