Wenn das Tor zum Betrieb kaputt geht, ist das eine mehr als unangenehme Situation. Umso wichtiger ist rascher Ersatz. „Wir sind die einzigen in Europa, die im Fall der Fälle innerhalb von 24 Stunden ein sonderbeschichtetes, automatisiertes Industrietor in Übergröße liefern können“, zeigt sich Geschäftsführer Ewald Holler stolz. So manchem Industriebetrieb konnte hier schon kurzfristig und unbürokratisch aus der Patsche geholfen werden. Als beispielsweise bei der Gasverteilerstation des Mineralölkonzerns OMV ein Tor so stark beschädigt war, dass es vor Ort nicht mehr repariert werden konnte, sei am nächsten Tag ein Ersatz-Tor übergeben worden – und das in OMV-blau. „Mitbewerber haben in so einem Fall eine Lieferzeit von 3 bis 4 Wochen. Da wäre der Wachdienst ganz schön teuer gekommen“, so Holler.
Mehr Platz für Innovation
Nach Jahren des Wachstums stieß man schließlich an Kapazitätsgrenzen, was umfangreiche Investitionen unabdingbar machte. Konkret flossen mit Unterstützung durch das Förderprogramm IWB/EFRE rund 1,13 Mio. Euro in eine Produktionshalle mit 1.200 Quadratmetern, in neue Maschinen und eine Werkstätte, in der Forschung und Entwicklung gebündelt werden. „Hier sind wir auch neuen Werkstoffen für den Tor-Bau auf der Spur. Insbesondere bei Verbindungselementen ist Stahl noch der Standard. Wir tüfteln aber an Verbundwerkstoffen, die weniger verschleiß- und rostanfällig sind“, erklärt Holler, dessen Unternehmen bereits mit dem steirischen Wirtschaftspreis „Primus“ ausgezeichnet wurde.
System meldet Unregelmäßigkeiten
Außerdem will der Spezialist für Industrietorsysteme aus Aluminium die internationale Vernetzung seiner Anlagen – Stichwort Industrie 4.0 – vorantreiben. Derzeit habe man, sobald ein Tor das Werk verlassen hat, in der Regel keinen Bezug mehr zum Produkt. Das soll sich ändern. Ziel sei, die Kunden rechtzeitig auf Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen hinweisen zu können. „Wenn der Motor im Betrieb überdurchschnittlich heiß wird, bahnt sich möglicherweise eine Störung an. Oder wenn die Nutzung intensiver als erwartet ist, muss man vielleicht am Wartungsintervall schrauben“, so Holler. Die Informationen werden natürlich verschlüsselt übermittelt und nur wenn der Kunde das erlaubt. Wahlweise können die Unternehmen die Daten auch selbst auswerten.
Beliefert werden vor allem große Industriebetriebe, Regierungsorganisationen und andere öffentliche Stellen. Die Kundenliste reicht von Airbus, der British Royal Air Force über Mercedes und Siemens bis zur voestalpine. Punkten kann das Unternehmen vor allem mit Flexibilität und Schnelligkeit. „Wir sind eigentümergeführt und kleinstrukturiert. Da können Entscheidungen sofort getroffen werden – ohne beispielsweise einen Vorstand fragen zu müssen.“
Sehr wertvoll sei bei dem Projekt, durch das der Mitarbeiterstand um 15 auf rund 100 Personen gestiegen ist, auch die Unterstützung durch die Europäische Union gewesen. „Ein neues Projekt ist schon in der Pipeline. Da werden wir diese Möglichkeit sicher wieder nutzen“, kündigt der Firmenchef an.