Die Josef Speckner GmbH ist der größte Arbeitgeber im oberösterreichischen Schwand im Innkreis, einem Ort mit knapp 1.000 Einwohnern, und beschäftigt sich schon seit vier Jahrzehnten mit der Herstellung von Paletten und Kisten als Transportverpackungen. Entstanden aus einer Fassbinderei wurde sukzessive investiert und ausgebaut. Heute beliefert das Unternehmen vorwiegend große Industriebetriebe in Österreich, Deutschland, Holland und der Schweiz.
Eine neue Marktchance tat sich auf als ein namhafter Aluminiumhersteller aus der Region ankündigte, seine Produktionskapazitäten stark auszubauen. Dadurch sei absehbar gewesen, dass der Bedarf an großen Kantholzpaletten steigen werde, so Firmen-Chef Speckner. Diese wurden bis dahin aber noch manuell gefertigt - und auch der Lagerplatz und die Trockenkapazitäten waren an ihre Grenzen gestoßen. Zeit, zu handeln und sich für weiteres Wachstum zu rüsten.
Produktionszeit mehr als halbiert
Herzstück des EU-Förderprojekts war eine Produktionsanlage, die gemeinsam mit zwei Maschinenbauern entwickelt wurde und alle "Stückerl" spielt.
"Mit dieser Maschine, die es so auf dem Markt nicht gibt, können wir große Kantholzpaletten sehr leistungsfähig produzieren."
Josef Speckner, Geschäftsführer
In der Anlage werden die Kanthölzer und Bretter automatisch positioniert, zugeschnitten und vernagelt. Die theoretische Fertigungszeit einer Palette liegt zwischen 30 und 40 Sekunden - inklusive Stempelung und Stapelung. Die Produktionszeit konnte so mehr als halbiert werden.
Da die Maschine ungefähr 25 Meter lang und 6 Meter breit ist, war in den bestehenden Produktionshallen zu wenig Platz. Darum wurde im Rahmen des über das Förderprogramm IWB/EFRE mitfinanzierten Projekts auch gleich eine neue Halle errichtet. "Die haben wir etwas großzügiger angelegt, damit wir dort auch Nachbesserungsarbeiten durchführen und Sonderprodukte herstellen können", so der Firmen-Chef, der auf einen Umsatz von 12 Mio. Euro. und einen Exportanteil von 52 Prozent verweisen kann.
Auch die Kapazitäten für die Trocknung des Holzes, durch die Ungeziefer abgetötet und die Schimmelpilzbildung beim Transport verhindert wird, mussten erweitert werden. Dabei wurde gleich an eine Wärmerückgewinnung gedacht. "So sparen wir bis zu 35 Prozent der thermischen Energie, die übrigens vom örtlichen Fernwärmeunternehmen kommt, ein", zeigt sich Speckner stolz.
Höherwertige Jobs und regionale Profiteure
Die effizientere Fertigung bringt deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber Anbietern aus Tschechien und Deutschland. Insgesamt konnte durch das Projekt die Marktstellung gefestigt und ausgebaut werden. "Außerdem wertet der Einsatz neuer Technologien die Arbeitsplätze auf und entlastet die Beschäftigten", so Speckner. Profitiert haben von dem Projekt aber nicht nur das Unternehmen und die Mitarbeiter, sondern auch die Lieferanten, regionale und überregionale Sägewerke, sowie Dienstleister aus der Umgebung, wie Schlosser, Frächter und Elektriker, so Speckner.
Lob gab es vom Firmen-Chef für die Unterstützung durch die EU. Das sei gerade für kleine und mittlere Unternehmen sowie exportorientierte Betriebe sehr wichtig. Auch die Förderrichtlinien sieht er sehr positiv - Stichwort nachhaltiges Investment und positive Effekte für die Region.